Lea Bräuers Arbeit "Wo Milch und Honig fliesst" beschäftigt sich mit Zwangsprostitution in Deutschland.
Ein Grossteil der Frauen, welche den Beruf einer Prostituierten in Zwangs- und/oder Elendsverhältnissen ausüben, stammen aus Osteuropa. Diese geographische Verortung veranlasste die Fotografin, den gleichen Weg wie viele Frauen, die Balkanroute, zurückzulegen. Neben träumerisch anmutenden Bildern dieser Länder dokumentiert Bräuer die jeweiligen Grenzübergänge sowie die harte Realität der Frauen in Berlin. Hier besuchte sie mehrfach einen Strassenstrich und fand dort Hinterlassenschaften der Elends- und Zwangsprostitution. Die Dokumentation dieser Fundstücke entstand im Studio, losgelöst von ihrem örtlichen Kontext.
Kontrastierend hierzu erscheinen in der weiteren Auseinandersetzung Zitate, resultierend aus einem persönlichen Kontakt zu Prostituierten und Aussagen einiger Männer aus sogenannten Freierforen. Die Arbeit spielt mit dem Bruch der schönen Illusion und der harten Realität.